Mittwoch, 20. Juni 2012

Tracing summer






German version

Rußgeschwärzte Betonklötze, die sich dicht an dicht unter einer von grimmigen Industrieriesen ausgespienen Wolkendecke zusammenducken, trostlose betongraue Siedlungen, die höchstens durch lieblos dahingeschmierte Graffitis ein bisschen Farbe erhalten - das ist die Assoziation, die den meisten Menschen von außerhalb in den Sinn kommt, wenn ich ihnen erzähle, wo ich lebe: im sogenannten Ruhrgebiet, ehemaliges Zentrum der Kohleförderung,  Ballungsraum der hiesigen Bevölkerung und Herz der Industriekultur.

Aber wenn ich meine Wohnung verlasse und die nächstgelegene Hauptstraße an der Ecke überquere, dauert es keine fünf Minuten, bis der Lärm der Autos von Vogelgesang, Insektenzirpen und dem Rauschen des Windes verschluckt wird, wenngleich letzterer bei ungünstigem Stand  den unverkennbaren Geruch der Emscher (Http://en.wikipedia.org/wiki/Emscher) heranträgt. Und statt trostlosem Grau dominiert eine ganz andere Farbe das Landschaftsbild: Grün, wohin das Auge reicht. Das ist übrigens auch innerhalb der Wohnsiedlungen so: Kaum jemals passiert man drei Straßen, ohne einem Baum, Strauch oder einer Wiesenfläche zu begegnen.


'Raus ins Freie, ja, in die Natur' hieß also an meinem letzten freien Wochenende die Devise, als der Sommer - Mitte Juni nicht ganz unverhofft - seine Anwesenheit mit reichlich Sonnenschein und warmen Temperaturen verkündete.